Viele Legenden ranken sich um Martin
Luther und die Bäume. Er liebte sie und erfreute sich an ihnen. So
sah er im frischen Grün der ausschlagenden Bäume im Frühling ein
Sinnbild für die Auferstehung der Toten. In den Bäumen soll er die
göttliche Gnade im irdischen Leben gesehen haben.
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man sieht auf diesem Bild leider nur einen Teil deiner Schönheit... ...aber die, die ihn kennen, die kennen deine wahre Größe |
„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“
Legende hin – Legende her – ich
erzähl euch jetzt meine eigene Baumgeschichte – sie bewegt mich
seit Jahren und jetzt hat die Geschichte ihren Abschluss gefunden.
Die Geschichte ist nicht bedeutend – ABER sie bedeutet MIR sehr
viel. Lest weiter oder nicht – ist nicht so wichtig – für mich
ist sie WICHTIG.
Und mit meinem Brief an den Baum gebe
ich auch ein Versprechen ab. Und wie ein Märchen beginnt auch meine
Geschichte – es ist eine wahre Geschichte.
Es war einmal vor vielen, vielen Jahren... an einem heißen Augusttag im ersten Jahr in unserem Hausgarten. Wir brauchen einen Schattenbaum! Also kauften wir einen Baum – wir hatten Glück bei der Auswahl – wir pflanzten ihn und er hat seine Bestimmung gelebt – er wuchs und wuchs und vor allem er gab uns Schatten.
Es war ein wunderbarer Baum – seine Blätter wurden erst dicht, wenn der Hochsommer begann und wir den Schatten brauchten. Hab ja schon einmal einen Brief an die „Fehler“ (Brief von Gerd - Liebes fehlerfrei!) geschrieben – ABER dieser Baum machte sein ganzes Leben lang keinen Fehler – keinen Einzigen.
Er hat meine Kinder wachsen gesehen, sogar meine längst verstorbene Oma suchte und fand noch seinen Schatten – meine Kinder erinnern sich noch daran, obwohl sie noch soo klein waren. Er war bei jedem Terrassenfest dabei – hat viel gesehen. Unter ihm wurde gelacht und geweint – er hat geduldig zugesehen und hat seine Arbeit gemacht – er hat Schatten gespendet.
Und doch habe ich ihn „umgebracht“ oder anders ausgedrückt – ich habe ihn umsägen lassen – DAS kam so – ich verkaufte das Haus – und unser Baum der im Sommer den so wichtigen, angenehmen Schatten gab, der nahm im Winter im Wohnzimmer und Esszimmer etwas Licht. Und weil die Verkaufsbemühungen stockten, gab man mir den Rat – fälle den Baum, dann schaut alles weiter und lichter aus...DAS erhöht die Verkaufschancen - UND was tat ich - ich ließ mich leider überreden.
Und ich kann mich noch so gut an die Nacht vor der „Fällung“ erinnern – ich war in einem Hotel und es ging mir gar nicht gut - ich dachte an diesen wunderbaren, fehlerlosen Baum – ich wusste – morgen wird er umgesägt – ER wusste es nicht – ich kam mir schäbig vor – ABER ich tat nichts – ich ließ ihn „fällen“.
Das ist jetzt bald 3 Jahre her und es
beschäftigt mich immer noch – nicht dass ich so ein „Grüner“
bin – ganz im Gegenteil – aber das mit dem Baum, DAS grub sich
tief in meine Seele.
Und schon lange dachte ich mir –
dieses Kapitel kann ich nur abschließen, wenn ich an einem
geeigneten Ort einen neuen Baum pflanze.
Jetzt ist es passiert – ich hab an
einem wunderbaren Ort vor ein paar Tagen einen Baum in einer
Gärtnerei ausgeucht, hab ein Loch gegraben und den Baum gepflanzt.
Jetzt lasse ich ihn wachsen – es ist ein Platane, ein Parkbaum und
er kann nach der Beschreibung 25 m hoch und 15 m breit werden.
Das bist du - ich hatte schon bei deiner "Pflanzung" so viel Spaß.. |
Na dann wachs mal drauflos – und jetzt komm ich wie oben erwähnt noch zu meinem Versprechen. ICH verspreche dir, dass ich dafür sorgen werde, dass du wenigstens in meinem Leben nicht mehr umgesägt wirst. Und meinen Kindern habe ich die Geschichte auch erzählt – ich glaube sie fällen dich auch nicht. Also ich wünsch dir ein langes Baumleben.
Und wenn du Glück und Geduld hast, dann wirst du mal soo groß..
bist ja auch eine Platane... |
Jetzt habe ich endlich Frieden mit dir
geschlossen und bin richtig froh darüber.
In Gedanken – euer G.Ender (Briefeschreiber) – I write for
your smile
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