Alleinerziehend, Hartz IV, geschieden und momentan kaum in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen, kämpft eine Mutter sich durch die Tiefen des Alltags mit all dessen Verführungen und versucht in 39 WOCHEN all die bösen Geister zu verbannen, die zur Verführung nichts taugen und sie nur um ihr Glück und das ihrer Kinder berauben.
Ich stehe an der offenen
Balkontüre und blicke in den Himmel, der mit düster wirkenden
Wolkengestalten ein Gewitter anzukündigen droht.
Mein Körper zittert,
friert und ein Schauer läuft mir über den Rücken, während ich in
gedanklichen Abgründen innehalte.
Meine kleine Prinzessin
ruft mich aus der Küche zu sich
und ich schließe augenblicklich die
Türe zum Balkon, zur Kälte und zu diesen Abgründen.
Laufe dem
Gefühl von Wärme und Geborgenheit entgegen,
das mir abhanden
gekommen zu sein scheint.
Strahlend steht sie dort,
im letzten Sonnenlicht, das sich noch durch das Fenster schleicht und
in ihrem zarten Gesicht niederlegt. Für einen kurzen Moment, bevor
die Nacht anbricht – erstrahlt bei ihrem Anblick alles in mir, bis
in den kleinsten Winkel meiner verschlossenen Seele.
Während ich sie zum
Schlafen umziehe, sie in meine Arme schließe, mit Küsschen bedecke
und wir uns gegenseitig kitzeln und lachen, bahnen sich in meinem
Kopf Urgewalten von Ängsten, Sorgen und tragischen Verlusten ihren
Weg.
Wie funktioniert sowas,
frage ich mich genau jetzt, während ich lautstark mit meiner Tochter
lache, mein Kopf fast explodiert – als wäre ich gerade DREI von
mir.
Mich selbst zu verlieren –
mich zu suchen – zu finden, um dann wo zu sein? In meinem besseren
Leben? Und das alles, ohne dabei verrückt zu werden? Und ich frage
mich dann ernsthaft auch, ob ich das so wollte.
Habe ich mich dazu entschieden mir das anzutun, oder bin ich hier so wie ich bin, weil ich diesen Nullpunkt erreicht habe. So wie wenn der Geist dir einen Streich spielt - und du Roulette, mit allem was dir wichtig ist?
Habe ich mich dazu entschieden mir das anzutun, oder bin ich hier so wie ich bin, weil ich diesen Nullpunkt erreicht habe. So wie wenn der Geist dir einen Streich spielt - und du Roulette, mit allem was dir wichtig ist?
Ich decke sie zu, küsse
ihre Stirn und streichle ihr mit meinem Finger zart über die Stirn
bis hinter zum Ohr. Wir lachen, kuscheln und ich lege mich zu ihr bis
sie einschläft.
Gott ist mir ganz nah.
Es sind Augenblicke im
Leben eines Menschen, die wertvoller in dessen feiner sensiblen
Bedeutsamkeit nicht sein können.
Und du weißt genau –
Gott ist mir ganz nah.
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