Alleinerziehend, Hartz IV und geschieden. In 39 Wochen will eine Mutter sich von den Schatten Ihrer Vergangenheit lösen und Richtung Sonne in die Zukunft blicken. So viele Jahre die ins Verderben führten - aber alles liegt noch vor ihr. Jeder Schritt ist ein Geschenk Gottes.
SCHATTENBILDER
Nach vielen Überlegungen
falle ich in einen Schlaf. Ich sehe mich auf einer
grünen Wiese voller Blumen und träume so vor mich hin. Ich träume
so gerne.
Ich bin ein Kind Gottes und sehne mich nach Liebe und dem
Leben.
Jeder Schritt wird
schwerer. Meine Füße fühlen sich an wie Blei und ich kann kaum
noch nach vorne treten. Da blicke ich mich um und nehme wahr, wie
jedes Grashalm sich nach meinem Tritt auf ihm in eine schwarze kleine Wüste verwandelt.
Meine Blicke richten sich weiter nach hinten und
ich erkenne nur noch schwarz verbrannten Boden.
Furcht steigt in mir auf.
Plötzlich sind meine
Hände durch Seile verknotet. Bewegungslos. Ich kann nicht mehr gehen,
nichts mehr kann ich. Erstarrt suchen meine Blicke einen Punkt der
Hoffnung – doch nirgends finde ich etwas Greifbares, etwas das ich
mit meinen Augen fixieren kann um mich von all diesem Schrecken
um
mich herum zu entfernen.
Ich will schreien, aber
mein Mund öffnet sich nicht. Dann wache ich auf.
Schimpfend klage ich mich
an und ermahne mich, auf andere Gedanken zu kommen. Ein Alptraum.
Schnell, ich brauche etwas Schönes. Meine Gedanken sind sofort
bei meinen Kindern. Nichts Schöneres auf
dieser Welt habe ich in diese Welt bringen dürfen. Alle menschlich
so sehr edel. Eigenschaften die sie sich angeeignet haben, die mich
als Mutter stolz und dankbar sein lassen.
Meine Kinder – mein
Licht, mit all seinen Schatten – immer leuchtend und strahlend in
mir. Und was bin ich für sie?
Wieder kommt mir der Alptraum in den Sinn.
Ist es mir denn wirklich nicht gegönnt, einen Gedanken zu empfinden der so viel Wärme ausstrahlt,
ohne dabei wieder der eisigen Kälte meines Lebenslaufes
erinnert zu werden? Ich habe sie unterstützen
wollen. Habe meine Pflichten unerfüllt gelassen um ihre Wünsche bestmöglich zu erfüllen.
Doch was habe ich getan? ch habe sie dadurch in
die Ohnmacht der Ergebnisse meiner begangenen Fehler gleiten lassen, ahnungslos, zerbrechlich.
Jetzt kann ich es mir
vorwerfen, da ich erkannt habe, woran ich und mein Muttersein
gescheitert sind. Liebe ist alles – aber
nicht alles kann Liebe ersetzen. Meine Stärken, meine
Ziele und meine Zuversicht sind im Laufe der Jahre zu einem Wurm
geschrumpft und meine Ängste und diese endlose Hilflosigkeit Dinge
richtig zu machen, sind ausgewuchert.
Gnadenlos haben sie sich überall hin verbreitet, bis in die tiefsten Flure meiner Seele. Und meine Seele möchte beschützt sein. Meine Seele sucht Schutz überall. Warum sucht sie nicht in mir selbst wieder dorthin zurück?
Weil ich mittlerweile
durch und durch eine Versagerin bin. In meinen Gedanken, meine
Taten folgen ihnen und die Ergebnisse sind keines Lobes würdig. Wenn ich in mich hinein
blicke, mit den Augen eines Kindes – angstfrei und unvoreingenommen, sehe ich
all die Möglichkeiten, all die Chancen und die Wertschätzung für
mich selbst und andere, die mir ein wundervolles Leben schenken.
Und weil der liebe Gott
mich niemals verlässt, weiß ich, ich lerne und lerne und lerne.
Ich
werde handeln, pflichtbewusst, ohne Träume zu zertören und auch
keine unrealistischen entstehen zu lassen. Ich werde meinen Weg
finden, weil ich voller Liebe und Dankbarkeit bin. Eine Liebe, die sich
vertraut gemacht hat mit dem wahren Leben und nicht nur in einer
Traumwelt existiert.
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